Tagebuch einer Enukleation

Leben mit einem Glasauge, Probleme, Erfahrungen, Umgang, Pflege und Erlebnisse.
Anna135
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Anna135 »

Guten Morgen,
zum Thema Sulcus:
@Oliver: Du hast beobachtet, dass bei dir der Sulcus abends stärker ist. Genau diese Beobachtung habe ich auch gemacht: morgens top - fast unauffällig, ab mittag wirds mehr. Würde mich interessieren warum sich das so entwickelt.
Zum Thema Sulcus unterspritzen: Mein Occularist riet mir davon ab. Er meinte, dass man schwer abschätzen kann, wie sich die Sache entwickelt und Komplikationen nicht auszuschließen sind. (Prothesensitz, Lidschluss, Lidveränderungen,...) Und da mein Glasauge ja wirklich keine Probleme macht - und eben "nur" der Sulcus da ist, hab ich dieses Thema abgehakt. Wie heißt es so schön: "never change a running system".
Schönen Sonntag noch, lg Anna
Oliver
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Oliver »

Hi Anna,

Ich sehe es persönlich so wie du. Never change a running System. Und jede OP kann Probleme machen.

Wenn aber Akanthamöbe da n echtes Problem mit hat kann sie sich ja mal schlau machen. Dann weiß sie ob die Vorteile die Risiken überwiegen?

Ich bin gespannt was sie uns berichten wird:-)

Lg
Olli
suennefrau
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von suennefrau »

Hallo Oliver,
danke für die Info mit der Praxis in Köln. Hab mir die Seite angeschaut und auch gleich eine mail mit Terminanfrage geschrieben.
👍😅
L. G.
Ilona
Akanthamöbe
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Akanthamöbe »

Hallo Suennefrau,

was ist dein Anliegen an die Augenklinik in Köln?

Ich habe eine Antwort erhalten. Man sehe aufgrund meines Fotos keine Korrekturmöglichkeit mit einer Prothese (hab ich mir gedacht), aber der Arzt könne evtl. mit einer OP helfen. Das wäre aber auch ohne Garantie.

Also nicht sehr hoffnungsvoll.
suennefrau
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von suennefrau »

Danke für Deine schnelle Antwort👍😉, klingt nicht nach viel Interesse der Klinik🤔, schade. Mal sehen, ob sie mir auch schreiben. Ich beschäftige mich mit mir von der Augenärztin geratener Korrektur/Aufbau der Augenhöhle. Die OP war ja vor ca 60 Jahren als Kind und ich komme ohne Beschwerden nicht mehr richtig klar.
Bleibt also spannend!
L. G.
Ilona
Akanthamöbe
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Akanthamöbe »

Hallo Suennefrau,

ich habe keine Beschwerden, ich hatte nur gehofft, dass es ganz einfach ästhetisch zu verbessern ist. Ich hatte mir eine Antwort nach dem Motto "Hallo, ja klar, wir kennen diese Sulkusse (Sulki? Sulken?), wir machen da öfter Korrekturen, kommen Sie einfach vorbei.", gewünscht.
Sowas in der Art. Ich kann ja vorbeikommen, aber bis jetzt hat mir keiner groß Hoffnung gemacht. Und bis auf die Optik ist es bei mir ein running system :-)
suennefrau
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von suennefrau »

Hallo ich nochmal: hab Antwort mit einem Terminvorschlag im Oktober bekommen 🤣
Gruß,
Ilona
Oliver
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Oliver »

Nachuntersuchung beim Augenarzt

Auge raus beim Augenarzt
Zur Untersuchung hat sie Handschuh angezogen und sehr sanft das Auge rausgenommen. Sie fragte aber erst ob ich oder sie das machen soll. Ich kann es noch nicht ohne Spiegel. Sie kann es sehr gefühlvoll. Also lasse ich es sie lieber machen. Sie legte es sehr behutsam auf einen Tupfer neben mich und sagt: "Ich lege es hier neben sie, damit nix passieren kann". Sehr respektvoll, wie ich finde. Ich fand es eine sehr nette Geste.

Alles schön...
Es schaut alles so weit gut aus. Nix entzündet, nix rot. Allerdings teilweise noch sehr geschwollen. Unten, hinter dem Unterlied, ist es noch stark geschwollen, mit starker Wassereinlagerung. Aber alles im grünen Bereich. Es braucht halt Zeit.
Die Augenärztin hat zwei blaue Fasern hinter dem Glasauge gefunden. Die müssen vom Kissen sein auf dem ich schlafe. Das Auge ist immer noch viel weiter geöffnet als mein gesundes und schließt beim Schlafen nicht ganz. Ich komme aber mit meiner lieblingssalbe Abends sehr weit: Hylo Night.
Das es nachts eventuell etwas trocken wird sei aber problemlos. Salbe sei mehr als nötig in der Augenhöhle. Das sei aber kein Problem. Einfach machen, wie ich es für gut halte. Evtl. ab und an mit steriler Kochsalzlösung auswaschen.

Zahn ziehen erlaubt
Bei mir muss ein Zahn gezogen werden, da sich die Wurzel entzündet hat. Augenärztin gibt auch dafür grünes Licht. Der Zahn ist auf der anderen Seite. Sollten Bakterien freigesetzt werden könnten diese durch die Nerfenbahnen bis zum Auge gelangen. Nicht aber, wenn der Zahn auf der anderen Seite ist. Man lernt nie aus ;-)

Beweglichkeit und Größe
Das Auge bewegt sich fast nicht. Ob es besser werden kann? Weiss sie nicht. Abwarten, was die Schwellungen in Zukunft sagen.
Ob ein Kunststoffauge, nach vollständiger Abheilung, das Passgenau an das Implantat und vor allem die Narben und Dellen auf ihm, angepasst wird bessere Bewegung bringen könnte, wie ich gelesen habe, muss sie vorsichtig verneinen. Ich werde mich wohl dran gewöhnen. Erst mal abwarten, was das nächste Auge so bringt.
In sechs Wochen ist der nächste Termin beim Okularisten. Ich hoffe, das ein kleineres Auge möglich wird. Dann wäre ich komplett Beschwerdefrei.
Und ob dann in einem Jahr ein Kunststoffauge möglich ist und ob es überhaut bessere Beweglichkeit mit sich bringt werde ich dann sehen.

Abends trockenes Auge
Bis dahin ist es so: Morgens nach dem aufstehen sind die Augen gleich groß. Abends ist es deutlich größer als das gesunde Auge. Abends habe ich dann auch einen deutlichen Sulkus. Dann meine ich auch zu fühlen, das die Oberfläche des Glases austrocknet. Ich weiß noch nicht so genau, wie sich einzelne Dinge anfühlen. Es sind neue Empfindungen, die ich noch nicht richtig zuordnen kann. Es fühlt sich auch so an, als ob dann das Oberlid nicht richtig über das Glasauge gleitet. Absolut nicht schmerzhaft. Eher etwas irritierend. War heute zum Beispiel beim Einkaufen so und kein Spiegel zur Hand um zu sehen, ob es wirklich das Oberlid war, das kleben blieb. Eventuell ist es auch das Glasauge, das auf der Bindehaut festklebt? Es ist absolut nicht schlimm, nur neu und unbekannt, lediglich irritierend. Es ist kurzfristig weg, wenn ich heftig klimpere kommt dann aber wieder. Salbe rein und es ist komplett weg. Evtl. nehme ich mal in Zukunft Hyalorontropfen mit und nehme die, wenn das Auge trocken wird.

Kühlpacks verwenden erlaubt
Ich vermute aber, das das vor allem auf die Größe des Auges zurückzuführen ist. Auge schließt halt nicht wirklich. Also einfach abwarten und hoffen, das die Schwellungen möglichst bald abnehmen und das Auge dann besser in die Höhe passt. Bis dahin abends mal n Kühlpad, unbedingt in Tuch gepackt, aufs Auge legen. Das hilft, fühlt sich gut an und ich habe das Gefühl selber auch etwas tun zu können ,-)

Übungen möglich für die Beweglichkeit
Ob ich mit Übungen die Beweglichkeit unterstützen könne, was ich gelesen hatte. Leider nein, ist ihr so nicht bekannt.

Reaktionen im Umgang mit anderen
Meistens vergesse ich das Auge und das es sich kaum bewegt. Letzte Woche mit einem Freund im Kaffee geplaudert. Eine ältere Dame glotze blöde und konnte es nicht lassen. Ob es das Auge oder meine Narbe ist weiß ich nicht. Ist aber auch egal. Das kenne ich vom herumlaufen mit dem blinden Auge. Also nix neues. Irgendwann wurde es nervig. Also woanders hingesetzt und gut wars.

Neue Brille
Heute beim Augenoptiker eine neue Brille, Gleitsicht erneuern, bestellt. Vor dem Glasauge wollte ich ein Ausgleichglas in etwas geringerer Stärke als beim gesunden Auge, damit das Glasauge etwas kleiner Wirkt. Denn auch mit dem neuen Glasauge wird der Lidschluss immer etwas schlechter sein als beim gesunden Auge, da die Narbe die durch die Augenlieder zieht diese immer etwas weiter öffnet. Das Gestell ist bestellt. Dauert bis zu sechs Wochen, bis dahin ist auch das neue Glasauge angepasst und kann die stärke des Ausgleichsglases vor dem neuen Glasauge ausgesucht werden.

Nächste Nachuntersuchung in der Uni in zwei Monaten
Jetzt also mal abwarten, wie die Heilung vorangeht. In zwei Monaten ist der Nachuntersuchungstermin in der Uniklinik. Dann schon mit dem nächsten Glasauge drin. Mal sehen wie dann die Beweglichkeit, der Lidschluss und die derzeitige, ab und an vorkommende, Trockenheit am Abend eingeschätzt werden. Auch mal Nachhören, ob am Lidschluss noch operativ nachjustiert werden kann, wenn die Heilung abgeschlossen ist. Und deren Einschätzung ob ein Kunststoffauge, mit vorherigem Abdruck der abgeheilten Augenhöle, eine bessere Beweglichkeit bringen könnte und wie sie das einschätzen. Hier sind die infos im Netzt ja eher wiedersprüchlich.


Bis hier hin ist also alles sehr schön. Heilung geht gut voran. Bewegung kommt oder auch nicht. Abwarten. Kühlen und Salbe nach bedarf und Laune.

Vor allem aber keine Schmerzen mehr. Ich glaube es ja immer noch nicht wirklich und freu mich mehrfach am Tag drüber.


Ich werde berichten,

lieben Gruß

Oliver
Oliver
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Oliver »

Zweite Glasauge erhalten

Kleiner geht nicht
Gestern war es soweit. Ich habe mein zweites (eigentlich ja schon drittes) Glasauge erhalten. Es ist noch mal kleiner geworden. Durch die Narben in den Augenliedern ist es nicht mehr möglich das Auge weiter zu schließen, so der Okularist. Aber ich finde es eigentlich schon ganz ok so. Es war früher auch schon größer als mein gesundes Auge.

Liedkorrektur?
Er meinte aber, das ein Anheben des Unterliedes an der Aussenseite nicht kompliziert sei und ob ich evtl. bei der Nachuntersuchung im November in der Uni-Köln evtl. mal nachfragen möchte? Fragen kostet ja nix... . Allerdings weiß ich nicht, ob ich da jetzt noch mal dran gehen möchte. Andererseits schließt das Auge nachts nicht komplett. Der Okularist meinte aber, das das kein Risiko darstellt, solange das Glasauge drin ist. Das schützt die Bindehaut vor Austrocknen. Ich soll es nur bloss nachts nie rausnehmen, da sonst die Bindehaut austrocknen könnte. Denn ohne Glasauge schließt da leider auch nix. Soweit also erst mal alles im grünen Bereich.

Brille anpassen
Ich werde nächste Woche meine Brille anpassen lassen. Vor dem Glasauge habe ich ein Ausgleichsglas, das auf die stärke meiner Gleitsichtglases angepasst ist. Selbsttönend. Kunststoff. Besonders leicht. Eine Brille für alles und von morgens bis abends. Auch als Sonnenbrille. Das Ausgleichglas lasse ich 0.5 Dioptrien schwächer machen lassen. Dann fällt der Größenunterschied kaum noch auf.
Ansonsten habe ich noch deutlich günstigere Brillen. Für den Computer, eine zum lesen und eine für meine Arbeit, bei der ich immer über große Tische mit Fotos schauen muss, eine Zweistäkengleitsicht, mit der ich von 0,5 Metern bis ca. 3 Metern scharf sehen kann. Da wird aber nix angepasst. So eitel bin ich da nicht. Zumal nur die letztere bei Publikumsverkehrt getragen wird.

Ulkus
Auch habe ich jetzt schon einen fetten Ulkus. Der war aber auch schon bei meinem gesunden Auge zu erkennen. Nicht so stark wie jetzt aber doch. Ob ich da was machen möchte weiß ich nicht. Ich werde mal fragen und dann entscheiden. Abends ist es schon heftig. Aber mit Brille, die ich ständig trage, fällt das kaum auf, finde ich. Hier könnte evtl. auch noch mit Eigenfett was erreicht werden. Weiß ich aber auch nicht, ob ich das möchte. Lieber gesund und wenig Risiko.

Beweglichkeit
Die Bewegung ist nur minimal. Das Glasauge bewegt sich nur ein oder zwei Millimeter mit. Schade drum. Evtl. wird es noch besser, denn das Abschwellen geht recht langsam. Und wenn nicht, habe ich mich bereits damit angefreundet. Ich denke im Alltag nicht mehr drüber nach. Die Reaktionen der Menschen sind gleich null. Kein vergleich zu früher. Ich denke, das die meisten es n nicht merken und alle die ich kenne haben sich sehr schnell an das neue Aussehen gewöhnt. Und alle schauen immer noch in mein gesundes Auge. Also auch da alles schön.

Schmerzfrei
Ich freu mich jeden Tag einfach nur darüber, das es nicht mehr schmerzt! Ich habe noch Wochen immer wieder darauf gewartet das es wieder schmerzt. Nein, alles bestens. Eine echte Erleichterung! Was soll's da mit dem Mitbewegen. Das Auge war kaputt, Bindehaut fast tod. Ein Glück, das da überhaupt noch das ging. Es war die beste Entscheidung meines späteren Lebens!

Trgekompfort
Das neue Glasauge sitzt noch mal besser. Abends hatte ich unter dem Alten immer etwas Luft, die ich zwar einfach durch leichtes drücken auf das Augenlied herausdrücken konnte. Aber das fühlte sich immer etwas irritierend an.Nicht schmerzhaft aber so das ich immer fühlte, das da was nicht richtig sitzt. Das ist jetzt weg. Also: Komplett angenehm, auch abends.

Drum mein Rat
Wartet nicht zu lange, wenn das Auge blind und schmerzhaft ist. Einfach Raus damit. Dann ist die Voraussetzung für eine Enu viel besser!


Im November ist Nachuntersuchung. Ich hoffe bis dahin schwillt es doch noch ein wenig ab. Im Moment ist alles Rosa aber auch noch sehr wie eine Kraterlandschaft.


Ich werde berichten

lg

Oliver
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Bits&Bytes
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Bits&Bytes »

Hi Oliver,

danke, dass du hier deine Erfahrungen und Erkenntnisse mit uns teilst, besonders auch deine Aussage:

Drum mein Rat
Wartet nicht zu lange, wenn das Auge blind und schmerzhaft ist. Einfach Raus damit. Dann ist die Voraussetzung für eine Enu viel besser!


kann ich nur voll und ganz unterschreiben. Genau das ist auch mein Credo.

Schade, dass es mit der Beweglichkeit nicht geklappt hat, die dir zu Anfang ja total wichtig war. Ich finde es sehr stark, wie du auch mit den nicht so optimalen Gegebenheiten (z. B. Sulkus, Lidschluss) umgehst.

Viele Grüße und weiterhin alles Gute

Udo
Man weiß nie wie stark man ist, solange bis stark zu sein die einzige Wahl ist, die man noch hat.

( Neovaskularisationsglaukom, linkes Auge Amaurose, Enukleation 03.02.2017, 1. Glasprothese 16.02.2017 )
suennefrau
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von suennefrau »

Ich hab Deinen Beitrag mit viel Interesse gelesen. Also, mein Glasauge bewegt sich auch nicht so wie ich es gerne hätte und ebenso ist der Lidschluss nicht gut. Ich hab den Eindruck, dass sich da der Ocularist vielleicht nicht ganz so viel Mühe gibt - er testet immer beim neuen Auge nicht so intensiv wie ich das von früher kenne. Ob ich recht habe, weiß ich nicht. Ich habe Ende November einen Termin in der Uni Klinik Köln und hab viel Hoffnung auf Klärung einiger Fangen und Probleme!
Den Tipp, sich Dahn zu wenden, verdanke ich diesem Forum 👍😅.
L. G.
Ilona
Oliver
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Oliver »

Dann sehen wir uns ja fast… Ich bin ja mitte November da :-)

Lg

Oliver
suennefrau
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von suennefrau »

Ach schade, dass wir uns so knapp verpassen. 😒
L. G. an alle und schönen westlichen Sonntag noch,
Ilona
Oliver
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Oliver »

Update | Nachuntersuchung nach 3 Monaten

Bindehaut
Die ist leider immer noch sehr geschwollen. Teils mit starken Wassereinlagerungen. Ich habe 5x täglich Dexapos-Tropfen verschrieben bekommen. Soll ich jeweils nach einer Woche um einen Tropfen reduzieren. Ist wohl n heftiges Antientzündungszeug. Jedenfalls meinte das der Aphotheker. Im Beipackzettel steht, das es nur unter ärztlicher Aufsicht genommen werden soll. Hab also mal vorsichtshalber für nächste Woche einen Termin beim Augenarzt gemacht, auch wenn der Assistenzarzt mir dazu nicht geraten hatte.

Aber das war eh der Assistenzarzt, der mir seinerzeit von einer Enu abgeraten hatte… der hat wohl noch keine Ahnung…


Beweglichkeit
Die soll wohl so bleiben. Also eher sehr spärlich. Es würde sich nichts mehr weiter ergeben. Auch nicht wenn die Schwellungen irgendwann weg wären. Bin ich aber mittlerweile recht fein mit. Ich denke fast nicht mehr daran. Nur letztens habe ich mich auf einem Foto gesehen, wo ich zur Seite schaue. Da schiele ich dann schon… . Aber, was soll’s. Meist schaut man eh nach vorne. Und vor allem: Es ist immer noch so schön keine Schmerzen mehr zu haben!!!


Liedschluss
Tja, der ist auch noch jenseitig von gut und böse. Vor allem nachts geht das Auge nicht zu. Wenn ich n ganzen Tag gearbeitet habe trocknet es auch leicht aus. Dann klebt das Oberlid gerne mal am Glas fest. Das ist irgendwie irritierend aber bei Leibe nicht schmerzhaft. Hylogel rein und gut ist. Hab ich jetzt in meiner Jacke, auf m Schreibtisch und auf m Wohnzimmertisch. So erinnere ich mich immer wieder dran ab und an n Tropfen rein zu machen.
Aber auf Dauer…? Kann das schaden? Da hatte der Hilfsarzt nur die Meinung, das das normal sei…!
Aha? Naja, normal finde ich das nicht. Aber wenn es nicht schadet. Allerdings habe ich kein großes Vertrauen zu diesem Arzt.
Er rät jedenfalls von einer weiteren OP ab, obwohl sein Cheff, der mich auch operierte, noch vor der Enu meinte, das es ein leichtes wäre, das nach der Abheilung noch mal an zu gehen.
Einerseits hab ich gerade genug von OPs. Daher war ich über diese Info zunächst recht erfreut. Andererseits denke ich, das ich den Cheffarzt bei Gelegenheit doch mal lieber persönlich frage. Aber erst darf die dicke Bindehaut noch in Ruhe abschwellen.


Sulkus
Der ist abends vom feinsten. Morgens deutlich geringer. Wenn ich keine Brille tragen würde, würde er mich sehr stören. Aber mit Brille sieht es eh keiner. Habe mehrere Freunde gefragt. Ich musste erst erklären, was da nicht stimmt. Dann erst haben sie es überhaupt bemerkt. Mein Brillensteg liegt da davor und meine ohnehin eher tief liegenden Augen verhindern, das es groß auffällt.
Falls aber eine Liedkorrektur möglich ist würde ich das nach Möglichkeit mit machen lassen.
Der Hiwi-Arzt meinte wieder nur: Er sehe keine Notwendigkeit und jede OP bringt immer auch n Risiko. Naja. Ich weiß ja, das er am liebsten garnicht operiert. Wenn es nach ihm ginge hätte ich jetzt immer noch mein kaputtes Auge, von dem der Cheffarzt nach der OP nur meinte, das es allerhöchste Zeit war… . Vielleicht auch besser, wenn solche Ärzte in Ausbildung noch nicht operieren dürfen… :-)
Also abwarten und wenn die Schwellung etwas weiter zurück gegangen sein wird mach ich noch mal n Termin im CEO hin bei der Uni-Köln. Die anderen Ärzte dort fand ich allesamt ja sehr gut. Nur dumm, das ich gerade bei der ersten Nachuntersuchung an diesen geraten bin… . In einem halben Jahr soll ich wiederkommen. Hoffentlich ist dann jemand anders da… .


Neue Brille
Meine alte Gleitsicht war schon fast fünf Jahre alt. Also mal wieder angepasst. Leichte Änderungen in Ferne und Nähe. Die Alterweitsichtigkeit nimmt gaaaaaanz langsam zu. Bei der Gelegenheit also auch vor dem Glasauge das Glas ausgetauscht. Es war noch das Glas drin, das auch vor meinem kranken Auge drin war. Es gleicht das Gleitsichtglas der anderen Seite aus. Ich seh zwar Nix, aber die Augen waren damit früher gleich groß. Jetzt habe ich 2 Dioptrien weniger als vor dem gesunden Auge. Dadurch sieht das Glasauge kleiner aus als das Gesunde. Und jip, die Optikerin hatte recht: So wird das weiter aufstehende Glasauge so klein, wie mein Gesundes Auge. Zumindest optisch. Hat sie gut abgeschätzt.


Aussicht
Nun. Die Nachuntersuchung bei diesem Arzt war soso lala. Etwas beruhigt, da alle Nähte gehalten haben. Die Bindehaut lebt, was nicht selbstverständlich war. Die Plazenta ist integriert ins weitere Gewebe. Soweit so gut.
Augenarztbesuch mach ich dennoch, da so im Beipackzettel empfohlen. Warum der Arzt mich nicht überwiesen hat weiß ich nicht.

Und ob der Liedschluss und oder der Sulkus noch gemacht werden können oder sollten, warte ich mal noch in aller Ruhe ab. Ich denke aber, das ein besserer Liedschluss nachts mit Sicherheit gesünder ist als den Rest meines Lbens mit halboffenen Auge zu schlafen, auch wenn nur Glas dahinter ist. Das meinte der Cheffarzt schließlich vor der OP und auch der Okularist. Also frag ich mal jemanden mit mehr Kompetenz als diesen HiWi.


Rückblick
Bis hier hin bin ich einfach froh meine Enu gemacht zu haben. Es ist so viel besser als vorher. Langsam hab ich mich auch dran gewöhnt, das eben keine Schmerzen auftreten, wenn ich im Wind spaziere, lange am Rechner sitze oder zu spät ins Bett gehe. Ich habe meine Freiheit wieder. Und das schlägt alles andere um Längen. Auf der Straße schaut sich kaum noch einer um. Viel entspannter als früher.


Tipp
Wartet nicht zu lange mit einem schmerzenden, blinden Auge. Völlig überflüssig.
Glaubt keinen übermotivierten Ärzten, die das Auge um jeden Preiss erhalten wollen. Das ist völlig irrsinnig.

Es geht mir so viel viel besser als in all den Jahren davor!!!
Habt keine Angst. Ich hab mir viel zu viel n Kopf gemacht gehabt!



Ich werde weiter berichten

Lg

Oliver
suennefrau
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von suennefrau »

Warst Du schon in Köln oder Schreibst Du da von Untersuchungen in Köln?
L. G. an Euch Alle und schönes WE,
Ilona 🥂💐
suennefrau
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von suennefrau »

Hallo Oliver, ich nochmal:
Mir helfen bei meinen sehr trockenen Augen ARTELAC COMPLETE Einzeldosen. Mache ich in beide rein - Empfehlung Uniklnik Erlangen und meine Ärztin findet die auch super.
Kommenden Dienstag hab ich ja nun meinen Termin in der Uniklinik Köln und bin sehr gespannt und aufgeregt!
Hoffentlich klappt alles mit der DB !!! 🤔
Gruß, Ilona
suennefrau
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von suennefrau »

Hallöchen,
kurze Info zu meinem Termin gestern in der Uniklinik Köln:
Hat alles super geklappt, sehr freundlich und kompetent.
Haben leichte Schwellung in der Augenhöhle festgestellt und mir was verschrieben. Für die KK schreiben Sie was, dass ich halbjährlich eine neue Prothese brauche. Einen Okularisten, mit dem sie zusammen arbeiten, hat er mir auch emfpfohlen und die Kontaktdaten gegeben. Das wollen sie dann so regeln, dass ich beide Termine verbinden kann. 😅In drei Monaten soll/kann ich wieder kommen.
Hat sich für mich gelohnt! 👍
L. G.
Ilona
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