Wissenschaft, Forschung und Sonstiges

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Bits&Bytes
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Re: Wissenschaft, Forschung und Sonstiges

Beitrag von Bits&Bytes »

Hallo Marcy,

danke für Deine Antwort. Ja, war bei mir eigentlich genauso, keine Phantomschmerzen und Erleichterung es mit Aussicht auf zukünftige Schmerzfreiheit geschafft zu haben.

An den "Muskelkater" kann ich mich auch noch gut erinnern :)

Mal etwas Off-Topic:
Bin gerade völlig fasziniert von diesem Thread:
http://www.losteye.com/message_forum1/v ... =2&t=12686

Eine junge russische Betroffene aus Moskau (mit so einigen Problemen, die man hier auch kennt), wendet sich in perfektem Englisch an ein amerikanisches Forum, sie wird allerherzlichst aufgenommen und ihr wird mit vielen gutgemeinten Ratschlägen geholfen.

Ein schönes Beispiel für Völkerverständigung.

Geht doch.

LG
Udo
Man weiß nie wie stark man ist, solange bis stark zu sein die einzige Wahl ist, die man noch hat.

( Neovaskularisationsglaukom, linkes Auge Amaurose, Enukleation 03.02.2017, 1. Glasprothese 16.02.2017 )
Patient81
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Re: Wissenschaft, Forschung und Sonstiges

Beitrag von Patient81 »

"Hallo" in die Runde,

ich denke, dass zum Thema Phantomschmerzen alle Beteiligten der Enukleation auf dieser Seite sagen können, dass sie weitab dieses Leides sind. In dem Sinne hoffe ich, dass sich einige User diesbezüglich äußern werden, damit man eine ordentliche Anzahl darüber datieren kann und "Kandidaten" der Enukleation die "Angst" und "Unsicherheit" genommen werden kann.

Da das Auge nicht komplett entfernt wird, bleibt natürlich ein "Restauge" bestehen. Entsprechend können "leichte" Schmerzen auftreten oder Kopfschmerzen herbeigeführt werden. Aber das sind ganz annehmbare Zustände, die man auch mit gesunden Augen haben kann.


Schönen Gruß :)

Patient81
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Bits&Bytes
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Re: Wissenschaft, Forschung und Sonstiges

Beitrag von Bits&Bytes »

Patient81 hat geschrieben: Mo 25. Sep 2017, 13:54
Da das Auge nicht komplett entfernt wird, bleibt natürlich ein "Restauge" bestehen. Entsprechend können "leichte" Schmerzen auftreten oder Kopfschmerzen herbeigeführt werden. Aber das sind ganz annehmbare Zustände, die man auch mit gesunden Augen haben kann.
Hallo Patient81,

wenn ich mich jetzt nicht sehr irre, sind das Einzige was nach einer Enukleation (des Augapfels) übrig bleibt, die (geraden) Augenmuskeln, die ja am Impantat fixiert werden und dann diesen "Muskelkater" verursachen. Schmerzen sind dabei wirklich annehmbar, man sollte aber zunächst auf größeres Augenrollen verzichten. :lol:

Anders sieht es bei der Eviszeration aus, da wird nur der Augeninhalt entfernt aber Horn- und Lederhaut (und natürlich Augenmuskeln) verbleiben in der Augenhöhle.
Wird in DE aber eher selten gemacht, in den USA dagegen scheint diese Art der Augenentfernung sogar zu überwiegen.

Hier mal etwas aus:

https://www.schmerzhilfe.de/phantomschmerzen/

"Die Gründe für Phantomschmerzen sind bis heute unklar und geben immer noch Rätsel auf. Es gibt lediglich einige Theorieren, mit denen die Ursache für den Phantomschmerz erklärt werden soll:

- Die Intensität des Phantomschmerzes hängt vermutlich mit der Dauer und Stärke der Schmerzen zusammen, die vor dem Eingriff bestanden. Dabei haben sich die Nervenzellen die präoperativen Schmerzen gemerkt und reagieren nach der Amputation weiterhin, jedoch ohne Schmerzreize.

- Zudem kommen als Ursachen peripherphysiologische Veränderungen in Frage. Zum Beispiel wird der Stumpf weniger durchblutet oder es besteht im Stumpf eine erhöhte Anspannung der Muskeln. Phantomschmerzen können durch Schmerzen am Stumpf ausgelöst werden.

- Außerdem spielt die Seele eine Rolle beim Phantomschmerz, sodass psychosomatische Ursachen in Betracht gezogen werden können. So hängt die Häufigkeit der Phantomschmerzen mit dem psychischen Zustand des Patienten zusammen.
"

Punkt 1 wäre wohl das was Marcy mit dem Schmerzgedächtnis angesprochen hat.
Einen Stumpf hat man ja nicht, aber es bleibt wohl vielleicht ein Rest des Sehnervs zurück ?!

Daher kann ich Martin's Befüchtungen verstehen, ob er nach der Enu nicht vielleicht nur die Pest gegen Cholera getauscht hat. Kann alles gut gehen, wie bei uns, aber eine Garantie kann ihm natürlich keiner geben, so blöd das auch ist.

Viele Grüße

Udo
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Patient81
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Re: Wissenschaft, Forschung und Sonstiges

Beitrag von Patient81 »

Nabend Udo,

ja, du hast natürlich Recht mit dem Inhalt deines Posts, dagegen habe ich auch nichts auszusetzen. :)

Es gibt natürlich einmal die Eviszeration bzw. Exenteration und die Enukleation.
Aber in beiden Fällen, besonders bei der Eviszeration, besteht ein Restauge. Denn als Restauge gilt, meiner Meinung nach, auch der komplette Sehnerv bis zum Gehirn, wenn man mal die Korrelation des Ganzen vor Augen führt.

Demzufolge sind in beiden Fällen die von dir aufgelisteten Eigenschaften der Phantombedingungen vorhanden, auch hier bin ich völlig bei dir.

Aber genau deswegen betrachte ich es als positiv, dass hier im Forum scheinbar niemand Phantomschmerzen empfindet. Daher war mein Appell, dass sich möglichst viele diesbezüglich melden mögen, um wie gesagt potenziellen Betroffenen die Angst und Unsicherheit hinsichtlich dieser Sache zu hemmen.

Aus diesem Grund habe ich besonders Betroffene aus diesem Forum angesprochen. Natürlich gibt es wohlmöglich irgendwo auf der Welt jemanden, der mit Phantomschmerzen konfrontiert ist, aber die Wahrscheinlichkeit ist halt sehr gering, wenn auch da. Insofern sollte es natürlich keine Ermutigung für potenzielle Patienten sein, sondern nur eine Darstellung der Lage des Forums im Hinblick der Phantomschmerzen- und diese ist nun mal sehr optimistisch.

Überhaupt sind Phantomschmerzen rein subjektive Wahrnehmungen. Ein Arzt wird nie wissen, ob ein Patient bewusst übertreibt. Genau das ist auch oft die Phase, wo sich die Geister scheiden. Denn bereits Folgeschmerzen oder bedingte Schmerzen, die wir alle haben, können als Phantomschmerzen empfunden werden. Von daher ist das Thema sehr kritisch zu betrachten, wie ich finde. Besonders in Extremsituationen können Menschen bewusst übertreiben oder auch untertreiben.

Folglich habe ich auch erwähnt, dass bedingt leichte Schmerzen definitiv vorhanden sein werden, die aber wirklich harmlos sind. Ich habe weder im glaukom forum noch hier von jemandem gelesen, der Phantomschmerzen hatte.
Also ich berufe mich wirklich nur auf meine Erfahrungswerte, freue mich aber über neue Erkenntnisse, so ist es nicht.:D :D

Schönen Abend :)

Patient81
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Bits&Bytes
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Re: Wissenschaft, Forschung und Sonstiges

Beitrag von Bits&Bytes »

Hi Patient81 und andere (langjährige) Augenprothesenträger(innen),

mal eher was aus der Kategorie Sonstiges.

Hätte da mal eine vielleicht doofe Frage, kann dazu aber im WWW nichts wirklich konkretes zu finden.

Bei mir steht am 09.02.18 (zufälligerweise ziemlich genau ein Jahr nach meiner Enu) ein Flug nach Thailand mit Freunden an und ich bin mir jetzt nicht wirklich hundertpro sicher, das dies keinerlei Auswirkungen auf Implantat und / oder Prothese hat / haben kann.

Daher ganz platt gefragt, hat von Euch schon jemand nach der Enu einen Langstreckenflug unternommen und wie ging es Euch dabei.

Ist kein Direktflug, sondern mit Emirates von

- Düsseldorf nach Dubai (Boing 777)
- Dubai nach Bangkok (Airbus A380)
- Bangkok nach Koh Samui (Airbus A317)

Also auch reichlich Starts und Landungen dabei.

Wäre für ein Feedback wirklich dankbar.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende

Udo
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Re: Wissenschaft, Forschung und Sonstiges

Beitrag von Patient81 »

Hi Udo,

ich habe zwar noch nie Langstreckenflüge gemacht, aber bei Flügen zwischen 2000-3000 KM Entfernung, also ca. 3 Stunden habe ich nie Probleme gehabt. Wüsste nicht, warum das bei längeren Strecken problematisch sein soll.

Da gibt es einen Filmemacher names Rob Spence. Ihm fehlt auch ein Auge und trägt ne Augenprothese und auch sogar eine Prothese mit Kamera installiert. Warum erwähne ich ihn? Er reist viel rum und ich denke, es ist zumindest ein Indiz dafür, dass es auch für ständige Flüge kein Problem sein sollte, wenn man eine Augenprothese/ Implantat im Auge trägt.

Dennoch kann ich dir leider keine eigene Erfahrung darüber schildern und entsprechend nicht versichern, dass es unproblematisch ist.

Aber ich hoffe, wirst schnell fündig hinsichtlich dieser Info, ob es einwandfrei abläuft oder nicht.

Schönen Gruß

Patient81
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annaklaus
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Re: Wissenschaft, Forschung und Sonstiges

Beitrag von annaklaus »

Lieber Udo,
ich hatte bei mehreren Flügen, die innerhalb kurzer Zeit absolviert wurden oder bei denen mehrfach umgestiegen werden musste nie Probleme mit dem Auge.
Mach dir keine Gedanken, sonst würden uns sicher unsere Prothesenmacher darauf hinweisen!
Beste Grüße,
anna :)
... mehr als nur kein Auge ;)
Marcy
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Re: Wissenschaft, Forschung und Sonstiges

Beitrag von Marcy »

Guten Morgen Udo,

ich kann mich den anderen anschließen. Im Grunde gibt es beim Fliegen mit der Prothese keine Probleme.

Ich habe immer viel Tränenersatz dabei, weil ich mit der Luft im Flieger nicht so gut zurecht komme. Aber das muss ja bei dir nicht so sein ;-).

Liebe Grüße
Marcy
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Bits&Bytes
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Re: Wissenschaft, Forschung und Sonstiges

Beitrag von Bits&Bytes »

Hallo an Euch alle,

danke für Eure Antworten, dass beruhigt mich noch zusätzlich, obwohl ich jetzt nicht ernsthaft besorgt war.
Hätte man wohl wirklich etwas von hören müssen, wenn es da Probleme gäbe.

Bin aber mal gespannt wie Kunstauge reagiert, beim plötzlichen Temperaturwechsel von sagen wir mal Mitte Februar so
0 bis -10" C im Ruhrgebiet nach 30 bis 35" Grad C in Thailand.

Hab ja leider auch kein Ersatzauge dabei, weil man vorheriges ja durch meine Trotteligkeit zu Bruch gegangen ist :roll: , aber wird schon alles gut gehen. :mrgreen:

Noch mal danke für Eure Beiträge und einen schönen Restsonntag wünscht

Udo
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jobo68
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Re: Wissenschaft, Forschung und Sonstiges

Beitrag von jobo68 »

Hallo Udo,
mir ist nichts bekannt über Probleme mit Implantaten und Augenprothesen bei Flügen. Druck und kleine Temperaturunterschiede sind kein Problem, vielleicht ein Gefühl von Trockenheit wie es auch viele andere bei Flügen haben.
Hoffe Du hast ein Implantat mit Eigengewebe bekommen, das ist sowieso in allen Situationen unproblematisch.
Aber vielleicht der Hinweis wegen Thailand; sollte es auch zum Tauchen gehen, würde ich raten die Augenprothese vorher raus zu nehmen, wenn es sich um ein Doppelwandiges (Reformauge) handelt. Diese bekommt unter Wasser Auftrieb und könnte auch bei einigen Metern Tiefe implodieren. Ein einwandiges Glasauge (Schalenprothese) ist hier unbedenklich.
Dann wünsche ich schönen tollen Urlaub!
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Bits&Bytes
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Re: Wissenschaft, Forschung und Sonstiges

Beitrag von Bits&Bytes »

Hallo jobo68,

danke für die Informationen, das ist/war sehr hilfreich, besonders der Hinweis auf Prothese und tauchen.
Das war mir nicht bekannt und bewußt.

Habe eine einwandige Prothese, die wirklich sehr gut passt, allerdings keinen Ersatz dabei, da 1. Prothese zu Bruch ging.

Trockenheit kenne ich bisher nicht, nehme zur Sicherheit aber mal was mit.

Viele Grüße

Udo
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Patient81
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Re: Wissenschaft, Forschung und Sonstiges

Beitrag von Patient81 »

An alle Nutzer/-innen dieser Seite, egal ob nur Leser/-innen oder aktive Mitglieder/-innen, wünsche ich schöne Feiertage! Und natürlich immerwährende Gesundheit UND beste Besserung! Alles andere ergibt sich durch Fleiß ( Geld, Arbeit etc.) :lol: :D

Schönen Gruß
Patient81
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